Verbraucherschu:tzer und Gewerkschaften raten zur Vorsicht bei den Wahltarifen, die von den Krankenkassen mit Inkrafttreten der Gesundheitsreform angeboten werden. "Wer jetzt nichts macht, macht nichts verkehrt", sagte der Gesundheitsexperte der Verbraucherzentrale Bundesverband, Thomas Isenberg, der "Berliner Zeitung". DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach erkla:rte, ein grosser Teil der neuen Tarife berge grosse Risiken. Nach einer Umfrage des Magazins "Focus" wollen zuna:chst aber nur 15 von 233 Kassen die neuen Wahltarife anbieten. Verbraucherschu:tzer Anzeige Isenberg wies darauf hin, dass die neuen Wahltarife keine Verpflichtung seien. "Fьr viele Versicherte ist es weiterhin sehr gut, wie bisher versichert zu bleiben", sagte er dem Blatt. Er riet dazu, erst einmal abzuwarten, wie sich das Angebot an Wahltarifen in den na:chsten Monaten entwickeln wird. Derzeit gehe es vor allem darum, wie viel Geld man sparen ko:nne. Ku:nftig werde die Qualita:t der Tarifleistungen mehr in den Vordergrund ru:cken. Im Zuge der Gesundheitsreform sollen ku:nftig alle gesetzlich Krankenversicherten durch Wahltarife die Mo:glichkeit haben, den Umfang ihres Versicherungsschutzes sta:rker selbst zu bestimmen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) riet ebenfalls zur Vorsicht: Manche der neuen Angebote seien zwar auf den ersten Blick attraktiv, ko:nnten aber die Versicherten teuer zu stehen kommen: Beispielsweise, wenn sie doch einmal krank wu:rden oder einen Unfall ha:tten und dann nur noch zum Teil abgesichert seien, erkla:rte Buntenbach. Sie wies zudem darauf hin, dass die Pra:mien und Beitragsnachlu:sse die Einnahmen der Kassen verringerten. "Die Mittel, die an die Jungen, Gesunden zuru:ckfliessen, fehlen dann fu:r die A:lteren und Kranken", erkla:rte sie. Dadurch drohten womo:glich ho:here Beitra:ge ab dem Jahr 2009. Nach dem "Focus"-Bericht wollten 39 Kassen ab April die neuen Tarife anbieten. Sie ha:tten jedoch nicht alle rechtzeitig die no:tige Genehmigung bekommen. Erlaubt wurden die neuen Spartarife bislang vor allem den meist regionalen AOKs sowie der Barmer.
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